Lohnt es sich noch zu bloggen? In Zeiten von Podcasts, Reels und Stories sollte man meinen, dass das Bloggen ausgedient hat. Trotz der wachsenden Zahl an Streamingdiensten bietet der Start eines Blogs verschiedene Vorteile sowohl für die Besucher deiner Website als auch für dich und dein Unternehmen.

Podcast, Video oder Blog?

Jeder Mensch nimmt Informationen anders auf und hat seine Vorlieben für bestimmte Formate, seien es Videos, Podcasts, Texte oder eine Mischung an Formaten. Ich persönlich höre in der Mittagspause gerne mal einen Podcast und ich liebe es, in meiner Freizeit Videos zu schauen.

Wenn es aber um das Erfassen von Infos, inhaltliche Inspirationen und Recherche geht, bevorzuge ich ganz klar das Textformat. Mir bietet es den Vorteil, dass ich beim ersten Lesen eines Textes nicht erst lange suchen muss, bis ich den gewünschten Inhalt finde. Stattdessen kann ich beim Überfliegen des Textes oder über die Suchfunktion des Browsers schnell zu dem Abschnitt springen, der für mich relevant ist. Aber das ist nicht alles.

Vorteile eines Blogs für dein Unternehmen

Unternehmensblogs oder Corporate Blogs gewinnen zunehmend an Bedeutung. Auch als Einzelunternehmer:in macht es Sinn, mit einem Blog zu starten. Für mich gehört ein Blog zu einem professionellen Auftreten unbedingt dazu. Ein Blog bietet dir die Möglichkeit, dich als Person oder dein Unternehmen auf vielfältige Art zu präsentieren.

7 mögliche Ziele für den Start eines Blogs

Je nachdem, welches Ziel du mit deinem Blog verfolgst, kannst du

  1. eine Wissensdatenbank aufbauen,
  2. dein Portfolio darstellen,
  3. Tutorials anbieten,
  4. deine Angebote erklären,
  5. über dich und deine Motivation schreiben,
  6. Tipps für den Aufbau eines Business geben,
  7. meinungsbildende Texte veröffentlichen und vieles mehr.

Expertise zeigen

Mit einem eigenen Blog kannst du vor allem deine Expertise zeigen. Mit gut recherchierten Texten zu verschiedenen Themen beweist du, dass du Expertin auf deinem Gebiet bist. Die Besucher:innen deines Blogs erhalten beim Lesen deiner Beiträge einen Eindruck davon, was du ihnen bieten kannst.

Die Fragen deiner Kund:innen beantworten

Während der Zusammenarbeit mit deinen Kunden oder Kundinnen begegnest du immer wieder bestimmten Fragen. Diese Fragen sind eine wunderbare Basis für neue Blogbeiträge. Indem du diese Fragen zielführend und erschöpfend beantwortest, knüpfst du direkt bei den Problemen der potentiellen Kund:innen an.

Vertrauen aufbauen

Du kannst mit deinen Blogartikeln Lösungen oder Lösungswege für die Probleme der Besucher:innen deiner Website anbieten. Auf diese Weise schaffst du Vertrauen in deine Angebote und in dich als Person. Fühlen sich die Besucher:innen angesprochen, werden sie mit dir in Kontakt treten wollen. Dies kann in Form eines Kommentars, einer E-Mail über das Kontaktformular oder über die Anmeldung zum Newsletter erfolgen.

Ins Gespräch kommen

Wenn deine Leser:innen sich von deinen Texten angezogen fühlen, werden sie deine Beiträge kommentieren. Kommentare und E-Mails sind eine wunderbare Möglichkeit herauszufinden, was die Leser:innen des Blogs interessiert und wo sie Unterstützung benötigen.

Die Erkenntnisse aus den Fragen, Anmerkungen und Problemen der Leser:innen kannst du direkt wieder in deine Blogartikel und in deine Arbeit mit den Kund:innen einfließen lassen. Du kannst außerdem einen Kontakt zu ihnen aufbauen und ihnen bei Bedarf direkt weiterhelfen. Dies ist ein weiterer Schritt, um aus Besucher:innen deiner Website und deines Blogs Kund:innen zu machen.

Einen Newsletter einrichten

Um die Leser:innen bleibend zu binden, bietet sich ein Newsletter an. Mit einem Newsletter kannst du noch besser deine Expertise zeigen, deine Angebote vorstellen und die Leser:innen auf deine Website führen. Die Leser:innen lernen dich und dein Unternehmen auf diese Weise noch besser kennen. Du steigerst damit das Vertrauen in dich und deine Expertise. Je größer deine Newsletterliste ist, desto eher ist die Wahrscheinlichkeit, dass im Laufe der Zeit aus Leser:innen Kund:innen werden.

Stetiger Content Flow

Mit einem Blog hast du immer frischen Content zur Verfügung, den du im Newsletter oder in den sozialen Medien verbreiten kannst. Ein Blogartikel bietet oft Content für mehrere Social Media Posts an. In deinem Newsletter kannst du auf deinen neuen Content hinweisen und mit Tipps zu passenden Themen ergänzen.

Unabhängigkeit von den sozialen Medien

Auch wenn die sozialen Medien gut geeignet sind für das Teilen deiner Blogartikel, bieten sie einige Schwachpunkte. Immer wieder schwirren Unkenrufe durch die Medien, dass das eine oder andere Netzwerk in Kürze seine Tore schließen könnte. Google+ hat es bereits vorgemacht. Es kann auch vorkommen, dass das eigene Profil gehackt oder aber vom Betreiber des Netzwerks gelöscht wird.

Wer mit viel Aufwand, Mühe und Zeit in einem Netzwerk seiner Wahl eine große Community aufgebaut hat, kann schnell mit leeren Händen da stehen. Dies ist für jede:n Unternehmer:in ein Alptraum. Mit dem Start eines Blogs hast du den Vorteil, dass niemand dich ausschließen kann. Du bist und bleibst der Herr über deine Inhalte. Niemand außer dir kann willkürlich deine Inhalte löschen.

Bleibende Inhalte schaffen

Ein weiterer Nachteil ist, dass die Inhalte in den sozialen Medien schnell wieder aus dem Gesichtsfeld der Besucher:innen verschwinden. Mit deinem Blog kannst du bleibende Inhalte schaffen, die auch nach Jahren noch aufrufbar sind. Über die Kategorien und die Suchfunktion deiner Website können genau die Themen oder Beiträge angezeigt werden, die die Leser:innen interessieren.

Du gewinnst an Reichweite

Mit dem Start eines Blogs und regelmäßiger Veröffentlichung von Blogartikeln kannst du die Reichweite deines Blogs und damit deiner Website steigern. Dies geschieht allerdings nicht von heute auf morgen. Es dauert eine Weile, bis die Crawler von Google die Inhalte deiner Website erfassen.

Voraussetzung ist, dass du bei deinem Thema bleibst, die Ziele deines Blogs und deiner Angebote nicht aus den Augen verlierst und Mehrwert bietest. Unter Thema verstehe ich hier den roten Faden, der sich durch deine Leistungen, Angebote und Kundenanliegen zieht.

Reichweite über die sozialen Medien

Reichweite erzielst du auch dadurch, dass du deine Inhalte in den sozialen Medien teilst. Damit kannst du es erreichen, dass User:innen, die deine Beiträge in den sozialen Medien sehen, auf deine Website geführt werden und sich dort weiter umsehen.

Weitere Möglichkeiten, Reichweite zu erzielen

Reichweite erzielst du auch durch Gastartikel, Blogparaden und den Versand deines Newsletters. Auch die Teilnahme an einer Schreibgruppe wird neue Besucher auf deine Website führen. Nicht zuletzt kannst du deine Blogartikel über Ads, also Werbung bei Google, Facebook, LinkedIn und Pinterest bekannt machen.

SEO und Keywords

Schreibe zu den Keywords, die zu deinem Unternehmen und deinen Angeboten passen. Wichtig ist, dass die Keywords nicht zu allgemein gewählt werden. Mit der Wahl der richtigen Keywords und der Beachtung der Suchintention der Leser:innen ziehst du genau die Leser:innen an, die du auf deinen Blog und deine Website ziehen möchtest. Alle Hinweise zur Reichweite und zu den Keywords zahlen auf eine zielgerichtete Suchmaschinenoptimierung ein. Google und Bing werden dies belohnen mit einer verbesserten Indexierung in den Suchergebnissen.

Vorteile eines Blogs für dich als Unternehmer:in

Mit dem Start eines Blogs kannst du auch für dich als Person einige positive Effekte erzielen. Diese Effekte wirken sich im Anschluss wiederum positiv auf deinen Erfolg aus. Du wirst deine Kenntnisse vertiefen, dein Storytelling verbessern, deine Schreibstimme entwickeln und hast die Möglichkeit, Persönlichkeit zu zeigen.

Deine Kenntnisse vertiefen

Während du die Themen für deine Zielgruppe recherchierst, wirst du deine Kenntnisse in deinem Bereich weiter vertiefen. Du wirst sehr schnell merken, wo es noch Lücken gibt, die du schließen solltest. Gleichzeitig bleibst du durch deine fortlaufende Recherche auf dem aktuellen Stand der Dinge und kannst dich fachlich weiterentwickeln.

Storytelling einsetzen

Auch wenn du vorwiegend über Sachthemen schreiben solltest, kannst du deine Zielgruppe persönlich ansprechen. Denn erst wenn eine persönliche und damit emotionale Komponente in deinen Texten zum Ausdruck kommt, fühlen sich die meisten Leser:innen angesprochen und empfinden deine Texte als lesenswert.

Sogar knochentrockene Inhalte können interessant oder lustig sein, wenn sie in einen anderen Kontext eingebettet werden, der an den Erfahrungen der Leser:innen anknüpft und vielleicht auch einen Lacher oder einen Aha-Moment erzeugt.

Deine Schreibstimme entwickeln

Selbst wenn du schon länger in deinem Business unterwegs bist: Beim ersten Schreiben eines Blogartikels sitzt du womöglich ewig vor dem sogenannten weißen Blatt beziehungsweise Bildschirm. Du weißt nicht, wie und womit du anfangen sollst. Wähle daher für deinen Blog-Einstieg ein leichtes Thema, das du schnell herunter schreiben kannst. Dann fällt dir der nächste Blogartikel viel leichter. Mit der Zeit wird dies immer einfacher. Nicht nur die Themenfindung fällt leichter. Auch der Schreibstil wird flüssiger. Du entwickelst mit der Zeit eine eigene Schreibroutine, die dir die Abläufe stark vereinfacht. Gleichzeitig entwickelst du deine eigene Schreibstimme, die in deinen unverwechselbaren Worten und Inhalten ihren Ausdruck finden kann.

Deine Schreibstimme ist – neben deinen wertvollen Inhalten – das, was die Leser:innen auf deiner Website und in deinem Newsletter hält. Wer deinen Schreibstil nicht mag, wird nicht weiterlesen und sich wieder verabschieden. Deine Schreibstimme ist immer individuell und schafft einen Wiedererkennungswert.

Persönlichkeit zeigen

Zu der Entwicklung einer eigenen Schreibstimme gehört auch, dass du etwas von dir, von deiner Persönlichkeit preisgibst. Das bedeutet nicht, dass du private Themen vor der Öffentlichkeit ausbreiten sollst. Auf keinen Fall! Du kannst aber eigene Erfahrungen mit den Themen einbringen. Zum Beispiel kannst du beschreiben, wie es dir am Anfang ergangen ist. In meinem Fall habe ich in einem Blogartikel erwähnt, wie schwierig ich es fand, als Anfängerin eine Website aufzubauen.

Beispiele für Texte mit Persönlichkeit

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, einen FunFacts-Artikel zu schreiben. Manche Unternehmer:innen sprechen soziale oder politische Themen an. Wieder andere erzählen aus ihrem unternehmerischen Alltag. Bloggerinnen, die dies zu ihrem Markenzeichen gemacht haben, sind zum Beispiel Judith Peters von Sympatexter oder Anna Koschinski.

Dabei bleibt es selbstverständlich dir überlassen, wieviel Persönlichkeit du zeigen möchtest und auf welche Weise. Der Vorteil ist, dass die Leser:innen einen Eindruck von dir als Person erhalten. Sie erfahren, welcher Mensch sich hinter deinem Unternehmen verbirgt. Und letztendlich kaufen Kund:innen von Menschen.

Fazit

Der Start eines Blogs lohnt sich auch in Zeiten von Podcast & Co. Ein Blog mit regelmäßigen Veröffentlichungen zahlt auf die Reichweite ein, vermittelt deine Angebote und deine Expertise und zeigt dich als Persönlichkeit.

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