Machen wir uns nichts vor: Bloggen macht Arbeit. Damit du deine Zeit nicht mit unnötigen Dingen verbringst, die am Ende nicht das gewünschte Resultat zeigen, empfehle ich, mit einem Blog-Konzept zu starten und dieses auch später immer wieder zu überarbeiten.
Mit einem Blog-Konzept definierst du die Wegmarkierungen, innerhalb derer eine erfolgreiche Blogreise ihren Anfang nimmt, und legst du ein gutes Fundament für die strategische Weiterentwicklung deines Blogs.
Was ist ein Corporate Blog?
Ein Corporate Blog oder Unternehmensblog ist, wie der Name schon sagt, ein Blog, der von einem Unternehmen oder von Unternehmer:innen unterhalten wird. Damit unterscheidet sich ein solcher Blog von einem Hobby-Blog, der keine spezifischen Marketing-Ziele verfolgt. Ein Corporate Blog kann von einem Redaktionsteam, von einer einzelnen Person innerhalb eines Unternehmens, aber auch von Solopreneur:innen und Freelancern geführt werden.
Unabhängig von der Größe des Unternehmens ist ein Corporate Blog ein wichtiges Instrument im Rahmen des Content Marketings und der Markenstrategie. Er ist daher für alle Freelancer:innen, Solopreneur:innen, KMU und Unternehmen ein empfehlenswertes Tool, um sich als Expertenmarke zu etablieren, eine Community aufzubauen und die Reichweite bei Google dauerhaft zu verbessern.
Die wichtigsten Schritte beim Aufbau eines Corporate Blogs
Bloggen ist viel Arbeit und erfordert ein dauerhaftes Commitment. Damit sich der Aufwand am Ende lohnt, gibt es verschiedene Punkte zu beachten. So erreichst du, dass du die passenden Kunden anziehst und die Reichweite bei Google und Bing dauerhaft verbesserst.
Schritt 1: Das Blog-Konzept
Zu einem Blogkonzept gehören:
- die Ziele des Corporate Blogs
- die Zielgruppe des Corporate Blogs,
- die Festlegung der Nische und
- die Wahl des Blog- oder Domain-Namens.
Das Blog-Konzept ist die Basis für alle weiteren Aktivitäten und Maßnahmen. Wird dieser Punkt vernachlässigt, kann es passieren, dass die falsche Zielgruppe angesprochen wird und die ganze Mühe vergeblich war. Die Website rankt dann für falsche Begriffe und zieht nicht die Wunschkund:innen an.
Schritt 2: Die Themen und Inhalte
Beim zweiten Schritt geht es um die Themen und Inhalte. Dazu gehören die Auswahl der Keywords und Key Phrases, die Themenfindung, die Etablierung von Markenbegriffen und weitere Elemente. Besonders zu Anfang mag es schwerfallen, die richtigen Themen zu finden. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass der erste Schritt, das Blog-Konzept, sauber definiert wurde.
Schritt 3: Das Blog Marketing
Nach Schritt 1 und Schritt 2 geht es – neben der kontinuierlichen Themensuche und dem Schreiben von Blogartikeln – darum, die Blogartikel für das eigene Marketing zu nutzen. Hier gibt es viele Möglichkeiten, die Themen der Blogartikel umfassend und effizient für das Marketing auf verschiedenen Kanälen einzusetzen.
In meinem Angebot Blog-Workshop gehe ich auf alle drei Schritte ein, so dass du danach direkt mit dem Bloggen durchstarten kannst.
Das Konzept eines Corporate Blogs
Stelle dir die folgenden Fragen, bevor du mit deinem Blog startest oder wenn du einen Relaunch planst und neue Zielgruppen, Angebote oder neue Produkte ins Spiel kommen.
1. Welche Ziele möchtest du mit deinem Corporate Blog erreichen?
Es gibt vier wesentliche Ziele, die du mit einem Corporate Blog verfolgen kannst:
- einen Expertenstatus aufbauen,
- Kunden für Dienstleistungen oder Angebote akquirieren,
- Produkte verkaufen oder
- Affiliate Marketing betreiben.
Einen Expertenstatus erreichst du durch Beiträge, die Fachwissen erfordern. Dazu gehören, je nach Fachgebiet, meist längere Artikel wie zum Beispiel Tutorials, Case Studies, meinungsbildende Artikel und weitere Formate.
Wenn du Kunden für deine Services akquirieren möchtest, können deine Blogartikel auf die Vorteile und die Anwendung deiner Services eingehen.
Dient dein Corporate Blog dazu, Produkte vorzustellen, passen Produktbeschreibungen, Anwendungsfälle und weitere inhaltlich verwandte Themen.
Beispiel: Wenn dein Ziel ein Mitgliederbereich für Freelancer ist, die selbst an ihrer Website arbeiten möchten, sind Tutorials zu WordPress-Themen eine gute Möglichkeit, die potenziellen Kund:innen anzuziehen.
Wenn es aber darum geht, dass die Kund:innen bei dir die Erstellung einer Website buchen, werden die Inhalte deiner Website ganz andere sein. Hier geht es nicht um Tutorials, sondern um die Vorteile einer Website, den Onboarding-Prozess und weitere Themen, die für die Abwicklung eines Projekts eine Rolle spielen.
Oft vermischen sich die Ziele eines Blogs. Wichtig ist jedoch, sich die Ziele bewusst zu machen. Um die Inhalte und die Tonalität des Blogs zu bestimmen, ist die Frage nach den Zielen eine große Hilfe.
2. Kennst du deine Zielgruppe(n)?
Die Festlegung einer Zielgruppe verursacht besonders Anfänger:innen und Gründer:innen häufig Bauchschmerzen. Vielleicht möchtest du dich erst ausprobieren und sich erst später für eine Zielgruppe entscheiden? Das ist sehr verständlich. Häufig höre ich dann, dass zur Zielgruppe „alle“ gehören. Das ist allerdings nicht zielführend, denn auf diese Weise fühlt sich im schlimmsten Fall am Ende niemand angesprochen. Es gibt verschiedene Ansätze, die Zielgruppe(n) zu bestimmen. Welcher Ansatz der richtige ist, hängt von der Art deines Business ab.
Die Byer Persona
Eine Möglichkeit, die Zielgruppe einzugrenzen, besteht darin, ein bis drei Buyer Personas zu definieren, an die sich das Angebot richten soll. Beispiel: Frau, 36 Jahre alt, verheiratet, Eigentumswohnung, zwei Kinder, Beruf Informatikerin. Eine solche Definition passt meiner Meinung nach nur zu bestimmten Branchen, zum Beispiel dann, wenn ich Produkte oder Services anbiete, die gezielt auf diese Zielgruppe abgestimmt wurden.
Weitere Möglichkeiten der Zielgruppenbestimmung
Nicht jede Zielgruppe lässt sich derart genau bestimmen. Manche Zielgruppen lassen sich wesentlich weiter fassen. So lässt sich eine Zielgruppe häufig nicht auf ein bestimmtes Alter oder einen Einkommensstatus reduzieren. Dennoch kannst du hier definierende Elemente festlegen. Dazu gehören unter anderem:
- die Bedürfnisse deiner Zielgruppe
- die Werte deiner Zielgruppe
- die Mission deiner Zielgruppe
Ein Beispiel für die Bedürfnisse einer Zielgruppe ist, um beim Thema Webdesign zu bleiben, die Ausrichtung auf Barrierefreiheit für Menschen mit einer Sehschwäche oder Sehbehinderung.
Auch die Werte einer Zielgruppe können eine entscheidende Rolle spielen. So können zum Beispiel Non-Profit-Unternehmen mit einer christlichen Ausrichtung zur Zielgruppe gehören.
Hinsichtlich der Mission einer Zielgruppe kommen zum Beispiel Unternehmen in Frage, die nachhaltige Produkte oder Dienstleistungen entwickeln oder anbieten oder sich die Bekämpfung des Waldsterbens auf die Fahne geschrieben haben.
3. Die Nische deines Corporate Blogs
Mit der Bestimmung der Zielgruppe nähern wir uns dem nächsten Schritt in der Entwicklung des Blog-Konzepts: der Blognische.
Zu Anfang ist es häufig schwierig, sich auf eine Nische einzulassen. Die Blognische hängt eng mit der Zielgruppe zusammen und entwickelt sich häufig durch die wachsende Erfahrung im eigenen Fachgebiet oder Dienstleistungsbereich. So lässt sich gegebenenfalls umgekehrt eine Zielgruppe aus der Nische heraus bestimmen.
Eine Nische kann sich zum Beispiel in Form eines Schwerpunkts oder einer Spezialisierung ergeben. Ein gutes Beispiel ist das Thema Webdesign. Hier kann man sich auf einen Page Builder wie Divi, Elementor oder Avada spezialisieren, Grafik-Design mit hinzunehmen oder mit einer bestimmten Zielgruppe, wie zum Beispiel Yoga-Trainer:innen oder Fotograf:innen seine Nische definieren.
Ein anderes Beispiel ist das Angebot einer Hebamme, die sich auf Mütter über 40, die sich vegan ernähren, konzentriert. Die inhaltlichen Fragen der Klientinnen werden andere sein als die von ganz jungen Müttern, die sich nicht vegan ernähren.
4. Der Blog- oder Domain-Name
Teil des Blog-Konzepts ist auch die Entscheidung für einen Blog- beziehungsweise Domain-Namen. Das ist der Link oder die URL, unter der der Blog / die Website zu finden ist. Wenn zu Anfang noch nicht klar ist, wohin die Reise gehen wird, empfehle ich, den eigenen Namen zu wählen. Solopreneur:innen und Freelancer:innen entwickeln im Laufe der Zeit meist eine Personenmarke, so dass der eigene Name ohnehin die beste Wahl ist.
Das kann folgendermaßen aussehen: https://www.vorname-name.de – mit oder ohne Bindestrich und statt de können andere Endungen gewählt werden, wie zum Beispiel .com oder .io und vieles mehr. Reserviere dir deinen Namen am besten gleich mit mehreren Domainendungen.
Warum diese Punkte für ein Blog-Konzept so wichtig sind
Die genannten vier Punkte sind essenziell, wenn du einen erfolgreichen Corporate Blog aufbauen möchtest. Das Wissen um die Bedürfnisse, Werte oder die Mission deiner Zielgruppe und die Festlegung einer Nische und von Zielen sind quasi die Wegmarkierungen, innerhalb derer deine Blogreise stattfindet. Damit ziehst du von Anfang an die richtigen Interessent:innen an, die später zu deinen Wunschkund:innen werden.
Fazit
Um einen erfolgreichen Corporate Blog zu starten, sollte eine gute Basis für die Entwicklung des Blogs gelegt werden. Diese Basis wird mit einem Blog-Konzept gelegt. Dabei werden die Ziele des Corporate Blogs, die Zielgruppe(n), die Blognische und der Blogname festgelegt.
Nicht nur beim Start eines Corporate Blogs, sondern auch dann, wenn ein Relaunch der Website ansteht, wird es Zeit, das Blog-Konzept zu überdenken und gegebenenfalls anzupassen. Dadurch gewährleistest du, dass du deinen Kund:innen oder Klient:innen passende Inhalte präsentierst, die am Ende zu einem Kauf oder einer Buchung deiner Angebote führen.
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- Das Bild stammt von Nuthawut, Unsplash.