Immer wieder sehe ich bei meinen Kund:innen, dass sie das Thema Kategorien nicht auf dem Schirm haben. Dabei sind Kategorien so wichtig für den Aufbau eines Blogs und für die Suchmaschinenoptimierung. Mit Kategorien und Schlagwörtern bietest du den Besucher:innen deiner Website eine einfache Möglichkeit, deine Inhalte schnell zu erfassen und nach für sie relevante Themen zu durchsuchen.

Darüber hinaus sind passend ausgewählte Kategorien und gegebenenfalls der Schlagwörter wichtige Stellschrauben für die Sichtbarkeit deiner Website. Bereits bei der Einrichtung eines Corporate Blogs ist es sinnvoll, Kategorien festzulegen. Damit legst du den Grundstein dafür, dass deine Themen sowohl von Google oder Bing als auch von den Nutzern schnellstmöglich erfasst und verstanden werden.

Was sind Kategorien?

Kategorien sind übergreifende Begriffe, die die Beiträge deiner Website in größere Themenbereiche einteilen. Dabei lassen sich Ober- und Unterkategorien festlegen, die einander hierarchisch zugeordnet werden. Daher kann man sagen, dass die Kategorien eines Blogs einem Inhaltsverzeichnis ähneln.

Für einen einfachen Blog benötigt man keine Unterkategorien. Hier reicht es, drei bis maximal sieben Kategorien zu definieren. Bei WordPress wird standardmäßig die Kategorie “Allgemein” festgelegt. Das bedeutet, dass jeder Beitrag einer Kategorie zugewiesen werden MUSS. Hier empfiehlt es sich, die Kategorie “Allgemein” durch weitere Kategorien zu ergänzen.

Wenn du keine Kategorie auswählst

Blogartikel, die keiner Kategorie zugeordnet werden, ordnet WordPress automatisch der Kategorie “Allgemein” zu. Solltest du diese Kategorie ersetzt haben durch eine andere Bezeichnung, fallen nicht kategorisierte Beiträge automatisch in diese Kategorie.

Ein Beispiel für Kategorien

Ein Beispiel für Kategorien bei einem Reiseblog könnten die Erdteile Europa, Asien, Süd-Amerika, Nord-Amerika usw. sein. Als Unterkategorien könnten die einzelnen Länder eines Erdteiles festgelegt werden.

Was sind Schlagwörter?

So wie sich die Kategorien mit einem Inhaltsverzeichnis vergleichen lassen, so kann man Schlagwörter mit dem Stichwortverzeichnis eines Buches vergleichen. Schlagwörter sind auch bekannt unter der englischen Bezeichnung “Tags”.

Schlagwörter sind nicht hierarchisch aufgebaut. Es gibt also keine Unter- oder Ober-Schlagwörter. Sie dienen dazu, die Themen eines Blogartikels zusätzlich zur Kategorie noch genauer abzubilden. Im folgenden Bild siehst du eine sogenannte Schlagwortwolke. Sie waren bis vor 10 oder 20 Jahren weit verbreitet und sind inzwischen aus der Mode gekommen. Manche Wörter darin sind kleiner, andere werden größer dargestellt. Letztere sind solche, die häufiger verwendet werden als die kleineren Schlagwörter.

Screenshot einer Schlagwortwolke aus dem Blog der Website lvq.de
Rechts im Bild: Schlagwortwolke, Quelle: lvq.de

Wie viele Schlagwörter sind möglich?

Während man nach Möglichkeit maximal eine oder zwei Kategorien pro Beitrag festlegen sollte, kann man theoretisch eine unbegrenzte Anzahl an Schlagwörtern aussuchen. Allerdings sollte man nicht nur die Kategorien, sondern auch die Schlagwörter sinnvoll aussuchen, an den Interessen der Leser:innen orientieren und die Benutzerfreundlichkeit berücksichtigen. Die meisten Blogs, die mit Schlagwörtern arbeiten, bestehen schon eine Weile und verwenden mindestens drei Schlagwörter pro Beitrag.

Ein Beispiel für Schlagwörter

In einem Backblog könnten die Kategorien “Rührkuchen”, “Torten”, “Plätzchen” und “Muffins” lauten. Mögliche Schlagwörter wären dann “Kirschen”, “glutenfrei”, “vegan” oder “Kakao”.

Schlagwörter oder Tags zu vergeben, wird meist als veraltet angesehen. Sie machen tatsächlich nur bei wenigen Blogthemen einen Sinn, wie zum Beispiel bei einem Kochblog, oder wenn man sehr häufig zu ganz unterschiedlichen Themen oder Themen mit einer breiten Vielfalt bloggt.

Tipps für Schlagwörter

Wenn man Schlagwörter vergeben möchte, empfehle ich, sehr strukturiert vorzugehen. Anhand einer Liste kann man die gewünschten Schlagwörter vorauswählen und später im Blog ergänzen. Ohne eine strukturierte Vorgehensweise kann es schnell passieren, dass man den gleichen Begriff in mehreren Variationen verwendet und so eine unübersichtliche und aufgeblähte Schlagwortwolke ohne großen Nutzen entstehen lässt.

Als ich mit meinem Blog startete, habe ich sowohl Kategorien als auch Schlagwörter eingesetzt. Inzwischen habe ich mich davon gelöst. Mit der Zeit änderten sich die Themen, über dich ich schrieb, und es entstanden Schlagwörter, die in der wachsenden Schlagwörterwolke ein verwaistes Mauerblümchendasein fristeten. Heute verwende ich ausschließlich Kategorien zu den wichtigsten Themen meines Business.

Wie viele Kategorien braucht dein Blog?

Die Anzahl der Kategorien sollte sich nach der Anzahl deiner Expertenthemen richten. Bei mir sind das “Webdesign / WordPress”, “Bloggen & Texte”, “SEO”, “New Work”, “Virtuelle Assistenz” und “Persönliches”. Die ersten drei Themen entsprechen den Oberbegriffen meines Angebots. Ich habe mich aus der Virtuellen Assistenz heraus entwickelt und schreibe zu digitalen Themen wie New Work. Da ich mich in beiden Kategorien auf eine digitale Arbeitsweise beziehe, werde ich sie vielleicht irgendwann unter einem anderen Begriff zusammenfassen. Außerdem habe ich die Kategorie “Persönliches” hinzugenommen, da ich nicht nur über Businessthemen schreiben möchte.

Als Richtwert gilt, dass man mindestens drei und maximal sieben Kategorien festlegen sollte. Je mehr Kategorien man wählt, desto unübersichtlicher werden die Themen für die Besucher:innen deiner Website. Auf Smartphones werden die Kategorien dann manchmal nicht mehr vollständig angezeigt.

Ich habe mal einen Blog gesehen, der 25 Kategorien hatte. Nicht nur, dass es schwierig war, sie alle auf einen Blick zu erfassen, sondern die Vielzahl der Themen wirkte erschlagend. Die Kategorien dienen nicht nur der SEO, sondern auch einer besseren Benutzerführung. Sie sind dazu da, die Leser:innen zu führen und auf der Website festzuhalten. Das erreichen wir durch Übersichtlichkeit.

Was sind geeignete Kategorien?

Geeignete Kategorien lassen sich klar gegeneinander abgrenzen, sind themenspezifisch und repräsentieren einen Oberbegriff. Die Besucher:innen sollten anhand der Kategorien sofort erkennen, um welche Themen es in deinem Blog geht. Darüber hinaus ist diese Festlegung wichtig für die Suchmaschinenoptimierung.

Anzahl an Kategorien pro Beitrag

In der Regel sollte man pro Beitrag eine Kategorie auswählen. Es kann vorkommen, dass du einen Beitrag schreibst, der zwei Kategorien zugeordnet werden kann. In dem Fall wirst du bei manchen Themes von WordPress gebeten, die Hauptkategorie festzulegen.

Zum Beispiel habe ich meinen Beitrag “Die 5 wichtigsten Plugins für Blogs” zwei Kategorien zugeordnet. Der Beitrag kann sowohl zur Kategorie “Webdesign / WordPress” als auch zur Kategorie “Bloggen & Texte” zugeordnet werden. Da er vor allem Blogger:innen unterstützen soll, wäre die Hauptkategorie hier: “Bloggen & Texte”.

Mehr als zwei Kategorien pro Beitrag?

Lieber nicht! Mehr als zwei Kategorien solltest du nicht einsetzen. Frage dich in diesem Fall, ob der Blogartikel für deine Website und deine Zielgruppe thematisch noch einen Sinn ergibt und/oder ob du eine neue Kategorie brauchst. Falls beides nicht in Frage kommt, könntest du deinen Artikel so überarbeiten, dass er einer spezifischen Kategorie zugeordnet werden kann.

Welche Begriffe kommen als Kategorie nicht in Frage?

Bevor du die Kategorien auswählst, frage dich, ob deine Zielgruppe wirklich nach diesem oder jenem Kategoriebegriff sucht. Vergebe sinnvolle Kategorien, die einen Oberbegriff repräsentieren. Vermeide generische Begriffe wie “Tipps”, “FAQs”, “Archiv”, “Allgemeines”, “Beispiele” und so weiter. Solche Benennungen sind nichtssagend.

Um Duplicate Content zu vermeiden, sollten deine Kategorien nicht identisch mit deinen Leistungsangeboten formuliert werden. Vor allem dann nicht, wenn du sowohl die Kategorie als auch das Angebot im Permalink vorgesehen hast. Das führt sowohl bei Google als auch bei den Websitebesucher:innen zu Verwirrung.

Was Duplicate Content bedeutet, erkläre ich in meinem Artikel “Dein Start mit SEO: Die 16 wichtigsten Basics” unter Punkt 7.

Wo richte ich die Kategorien ein?

Im Backend öffnet sich beim Hovern über das Wort “Beiträge” im Sidepanel des WordPress Dashboards ein Untermenü, wo du die Begriffe “Kategorien” und “Schlagwörter” findest. Nach dem Anklicken von “Kategorien” wirst du auf eine Seite geführt, wo du eine Übersicht aller Kategorien findest.

Standardmäßig ist hier die Kategorie “Allgemeines” oder “Uncategorized” vorgesehen. Da jeder Beitrag einer Kategorie zugeordnet werden muss, wandern alle Beiträge, für die es keine eigene Kategorie gibt, ausnahmslos in die Kategorie “Allgemeines”. Um dies zu vermeiden, lege möglichst bald sinnvolle Kategorien an und weise jeden Beitrag einer spezifischen Kategorie zu.

Wenn du eine Sitemap der Kategorien in der Google Search Console erfassen lassen möchtest, empfehle ich dir, beim Bearbeiten der Kategorien auch die SERP Snippets, also die Textfelder der Plugins Yoast SEO oder Rank Math auszufüllen.

Kann ich Kategorien löschen?

Ja, Kategorien lassen sich löschen. Gehe dazu unter “Beiträge” auf “Kategorien”. In der Liste der Kategorien kannst du Kategorien in WordPress nicht nur bearbeiten, sondern auch löschen. Die Blogartikel, die dieser Kategorie zugeordnet wurden, bleiben erhalten. Achte darauf, dass du diese Blogbeiträge einer anderen oder einer neuen Kategorie zuordnest, damit sie nicht der Kategorie “Allgemeines” oder einer falschen Kategorie zugeordnet werden.

So finden deine Leser:innen deine Kategorien

Mache es den Besucher:innen deines Blogs einfach und lass die Kategorien an folgenden Stellen anzeigen:

  1. Als Untermenüpunkt zu Menüpunkt “Blog”
  2. In der Meta der Textvorschau eines Blogartikels
  3. Beim Öffnen eines Beitrags in der Sidebar
  4. Durch das Einrichten von Kategorieseiten
  5. Durch Einträge der Kategorien im Footer

Deine Kategorien müssen nicht an jeder der genannten Stellen platziert werden. Ich empfehle, die Punkte 1 bis 3 umzusetzen.

1. Kategorien als Menüpunkte festlegen

Die Untermenüpunkte legst du fest, indem du im Backend zu “Design” gehst, dann auf “Menüs” klickst, dort unter “Kategorien” die gewünschten Kategorien auswählst und zum Schluss auf “Zum Menü hinzufügen” anklickst. Du kannst dann noch die Kategorien im Hauptmenü in die richtige Position schieben, damit sie später im Frontend richtig dargestellt werden. Den Vorgang schließt du ab durch einen Klick auf “Menü speichern”.

2. Kategorien in der Meta der Vorschau eines Beitrags

Das wird bei jedem Theme anders umgesetzt. Ich beschreibe hier die Umsetzung im Divi Theme von Elegant Themes. Du gehst dazu in das Blogmodul auf deiner Blogseite oder der Seite, wo du ein Blogmodul eingefügt hast. Unter “Inhalt” findest du im Modul den Punkt “Elemente”. Hier kannst du auswählen, was in der Meta des Vorschautextes, also unter der Überschrift der Vorschau, angezeigt werden soll. Dies können sein:

  • Bevorzugtes Bild anzeigen
  • Lesen Sie mehr-Button anzeigen
  • Autor anzeigen
  • Datum anzeigen
  • Kategorien anzeigen
  • Anzahl der Kommentare anzeigen
  • Ausschnitt anzeigen
  • Nummerierung anzeigen

Ich lasse den Schieberegler bei fast allen Punkten auf “Ja”, außer bei “Autor anzeigen” und “Anzahl der Kommentare anzeigen”. Bei dieser Einstellung werden in der Vorschau unter der Überschrift neben dem Datum die Kategorie(n) angezeigt.

3. Kategorien in der Sidebar eines Blogbeitrags

Die Sidebar, also die Spalte neben einem Blogbeitrag, setzt sich aus sogenannten Widgets zusammen. Dazu gehören zum Beispiel das Suche-Widget, ein “Neueste-Beiträge”-Widget und ein Archiv-Widget. Dort lässt sich auch ein Kategorie-Widget einstellen.

Dazu gehe im Backend unter Design auf Widgets. Unter Seitenleiste kannst du über einen Klick auf das Plus-Icon eine Kategorienliste hinzufügen. Darüber solltest du noch eine Überschrift einfügen, damit man die Liste in der Sidebar thematisch zuordnen kann.

4. Brauche ich eine Kategorieseite?

Nein, eine Kategorieseite ist nicht zwingend notwendig. Man kann in Divi bei der Erstellung von Kategorieseiten eine Vorlage verwenden oder ein eigenes Design entwickeln. Kategorieseiten bieten die Möglichkeit, nicht nur einen guten Überblick über die Beiträge einer Kategorie darzustellen. Du kannst hier noch einen Verweis auf die Buchung eines Newsletters und einen Hinweis auf dich als Autor:in einfügen.

Beispiel für eine Kategorieseite

Ein Beispiel für eine Kategorieseite findest du bei einem Klick auf meine Blogkategorien, die hier als Untermenüpunkte umgesetzt wurden, auf eine Kategorie in der Sidebar meiner Blogartikel und auf eine Kategorie im Footer. Die Einrichtung einer Kategorieseite hat ihre Tücken und sollte nur von fortgeschrittenen WordPress- und Divi-Nutzer:innen vorgenommen werden.

5. Müssen Kategorien im Footer dargestellt werden?

Das ist Geschmackssache. Wenn User:innen auf einer Seite ganz nach unten zum Footer scrollen, können Sie über eine Liste an Kategorien gleich zu den Blogbeiträgen springen, die für sie von Interesse sind. Insofern sind Kategorien im Footer gut für die Benutzerführung.

Manche Websitebetreiber:innen lieben einen schlichten Footer ohne viel Firlefanz und verweisen dort lediglich auf ihre Rechtstexte. Auch das ist in Ordnung. Wichtig ist in diesem Fall, dass die Kategorien an anderer Stelle der Website prominent dargestellt werden.

Fazit

Kategorien und Schlagwörter sind wichtige Stellschrauben für die Beiträge eines Blogs. Jeder Beitrag benötigt eine Kategorie, deren Name spezifisch, klar und eindeutig sein sollte. Kategorien sind quasi das Inhaltsverzeichnis eines Blogs. Sie sind gut für SEO, unterstützen eine gute Benutzerführung und erleichtern es den Besucher:innen, für sie interessante Inhalte schneller zu finden. Schlagwörter haben mit den Jahren an Bedeutung verloren. Sie dienen der Verfeinerung der Kategorien und lassen sich mit einem Stichwortverzeichnis vergleichen. Kategorien und Schlagwörter sollten sorgsam ausgesucht und immer wieder überprüft werden.

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