Wenn du meinen Fun-Facts-Artikel gelesen oder meine Über-mich-Seite besucht hast, weißt du, dass es ein Themen-Duo gibt, dass sich durch fast mein ganzes Leben zieht: die Kombination von Technik und Texten (beziehungsweise Sprache/n). Das zeigte sich bereits in der Schulzeit und später bei der Wahl des ersten Berufs: zunächst als technische Übersetzerin, dann als Lektorin von technischen Fachtexten und Dissertationen. Warum das auch heute noch so ist und wie beide Bereiche zusammengefunden haben, so dass alles zusammen-„passt“, darüber schreibe ich in diesem Artikel.
[Das Bild stammt von Mario Verduzco, Unsplash, 07.02.2025.]
Technik und / oder Texte?
Wenn mich Kunden oder Kundinnen ansprachen, war es lange Zeit so, dass sie meist nur eine Sache in Auftrag gaben: entweder eine Website oder Unterstützung bei Texten oder ihrem Blog. Heute sind meine Angebote so gestaffelt, dass alles aufeinander aufbaut.
Als ich mich 2017 als Virtuelle Assistenz selbständig gemacht habe, war das anders. Ich startete mit einem Bauchladen an Angeboten und Bereichen. Dazu gehörten außer Webdesign noch Suchmaschinenoptimierung, Backoffice und Social Media Management. Später kam noch Copywriting für Websites und Blogs hinzu. Es schien auf den ersten Blick alles zusammenzupassen, aber es war auch sehr anstrengend, alles unter einen Hut zu bekommen.
Eigentlich passte nichts zusammen
Jedes der genannten Themen lässt sich als eigenes Geschäftsmodell aufziehen. Aber ich dachte, wie langweilig, wenn es nur noch um Websites oder Suchmaschinenoptimierung oder Texte gehen sollte.
Mit der Zeit zeigte es sich, dass für jedes dieser Bereiche eigene Angebote, verschiedene Preise, unterschiedliche Prozesse, gesonderte AGB – oder eine AGB-Fassung in der Größe eines E-Books – und vor allem gleichzeitig regelmäßige Weiterbildungen und Recherche unerlässlich waren.
Sich auf diese Weise als Expertin zu etablieren, war fast unmöglich. Und es war ein Pensum, dass zeitlich kaum zu schaffen war. Statt mich am Feierabend zu erholen, habe ich Fachtexte zu den neuesten Entwicklungen der Suchmaschinenoptimierung gelesen, Angebote ausgearbeitet oder die Buchhaltung erledigt.
Nine-to-five hatte sich verwandelt in Nine-to-nine. Ich war gestrandet im Hamsterrad eines Bauchladens.
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Die Scanner-Falle
Wer wie ich eine Scannerpersönlichkeit hat, weiß, wie schwierig es ist, sich auf ein Thema zu reduzieren. Denn genauso wird es oft empfunden, als eine Reduktion auf weniger spannende Möglichkeiten und eingleisige Wissensbereiche. Oft habe ich gehört oder gelesen, dass es für Scannerpersönlichkeiten im Business darauf ankommt, den roten Faden zu finden.
Manche sprechen in diesem Zusammenhang von einem gemeinsamen Dach, unter dem alle Angebote einen Platz finden, andere von einem roten Faden, der alle Bereiche miteinander verbindet. Diese und andere Theorien haben mich zunächst nicht weitergebracht. Ich verstand zwar den Gedanken, der dahinter stand, aber es fehlte eine zündende Idee für die Umsetzung.
Der fehlende rote Faden
Zu Beginn der Selbständigkeit gab es diesen roten Faden noch nicht. Die Angebote passten irgendwie zusammen, aber es fehlte ein verbindendes Element. Der Bauchladen war zunächst ganz okay, weil es noch nicht so viele Aufträge gab und mehr Zeit für Weiterbildung zur Verfügung stand. Daneben konnte ich ausprobieren und schauen, was mir am besten liegt und wo die Zusammenarbeit mit Kund:innen gut funktioniert.
Mit der Zeit merkte ich, dass mir bestimmte Angebote keine Freude mehr machten. Dazu gehörten Backofficearbeiten und das Social Media Management. Es gehörte noch etwas Mut dazu, diese beiden Angebote herauszunehmen, aber es wirkte sich sofort positiv auf andere Bereiche aus. Die Arbeit machte wieder Spaß und ich hatte mehr Zeit zum Bloggen und konnte den Relaunch meines Brandings und meiner Website angehen.
Einige meiner Kolleginnen, die im gleichen Jahr wie ich in die Selbständigkeit gestartet sind, zogen inzwischen an mir vorbei. Mir fiel auf, dass sie häufiger zu Podcasts, Interviews und Gastbeiträgen eingeladen wurden. Es waren die Kolleginnen, die sich schon sehr früh von ihrem Bauchladen verabschiedet und auf nur ein Hauptthema fokussiert hatten. Während ich noch auf der Suche danach war, wie sich alles zusammenfügen lässt, so dass alles passt.
Veränderungen und Entscheidungen
Manchmal kommt das Leben dazwischen, so sagt man. Dann kann es passieren, dass man mit der Nase auf notwendige Veränderungen gestoßen wird. 2024 war ein Jahr mit einschneidenden Veränderungen und wichtigen Erkenntnissen. Das Leben zwang mich, genau hinzuschauen. Was ist wichtig? Was passt zusammen, was passt nicht mehr und was kann weg?
Es war kein leichtes Jahr. Zum Ende des Jahres erlaubte ich mir, ein wenig kürzer zu treten und mich zu fragen: Passt alles noch zusammen? Passt mein Leben zu mir? Wie sieht es mit der Selbständigkeit aus? Mache ich weiter oder schmeiße ich alles hin?
Was passt eigentlich noch?
Hinschmeißen war für mich dann doch keine Option. Eine wichtige Erkenntnis war, dass ich die Kombination Technik und Texte gerne weiterverfolgen möchte. Copywriting und SEO-Checks als Angebote flogen allerdings raus. Ich entschied, mich auf zwei Schwerpunkte zu konzentrieren: Webdesign und Corporate Blogs.
Die Liebe zu Blogs hatte mich seinerzeit dazu gebracht, eine Weiterbildung zur Online-Redakteurin zu absolvieren, wo auch Webdesign einen bedeutenden Teil einnahm. Das Interesse am Thema Webdesign ist bisher nicht versiegt und sogar noch gestiegen. Es gibt immer wieder neue Herausforderungen, wie zum Beispiel jetzt die neuen Bestimmungen zur Umsetzung der Barrierefreiheit.
Die Anforderungen an Corporate Blogs, die Veränderungen, die die Künstliche Intelligenz mit sich bringt, zum Beispiel auch für die Suchmaschinenoptimierung: Das sind Themen, die mich faszinieren und direkt mit Websites in Verbindung stehen – um nur einige Bereiche zu nennen.
Neue Angebote, die sich ergänzen
Momentan überarbeite ich meinen Blog-Workshop für Anfänger:innen und plane, daraus ein Selbstlernerprodukt sowie Folgeangebote zu kreieren. Nachdem meine Kreativität Ende des Jahres 2024 ihren Tiefpunkt erreicht hatte, quillt meine Jahresplanung jetzt wieder über vor Ideen.
Webdesign geht mir sehr leicht von der Hand. Neben der Technik machen mir der kreative Teil und die Unterstützung der Kund:en bei ihren Prozessen viel Freude. Auch hier gibt es viele Ideen und neue Produkte, die auf ihre Umsetzung warten.
Wer eine Website unterhält, kann mit einem Blog sehr viel für die Reichweite tun und das Vertrauen der Kund:innen gewinnen. Die dazu passenden Angebote stehen jetzt nicht mehr isoliert nebeneinander. Der rote Faden verbindet die Angebote zur Vorbereitung der Website über die Erstellung von Website und Blog bis hin zum Textcoaching nach Einrichtung des Blogs.
So passt alles zusammen
Beide Bereiche – Webdesign und Corporate Blogs – erlauben es mir, die Suchmaschinenoptimierung mit reinzunehmen, meine Kenntnisse aus vielen Jahren Textarbeit zu integrieren und die Kund:innen im Bereich Social Media Management anzuleiten, zum Beispiel im Rahmen des Blog-Marketings.
Das Dach, von dem weiter oben die Rede war, habe ich endlich gefunden: Websites. Darunter bewegen sich die Unterthemen, die alle zusammengehören und aufeinander aufbauen oder miteinander verwoben sind. Das ist der rote Faden, der sich durch alle meine Angebote zieht. In zwei Jahren mag alles wieder anders aussehen, aber für den Moment gilt:
Endlich kann ich sagen „Passt!“